Eigentlich hätte hier vom ersten Testlauf die Rede sein sollen. Bedauerlicherweise sind wir doch noch nicht so weit. Aber der Reihe nach:
Nachdem ich den Ventildeckel neu abgedichtet und wieder verschlossen hatte, folgten die Montage von allem, was zur Ventileinstellung hatte weichen müssen: Eine Kühlleitung (mit neuem Dichtring), Kerzenstecker, Kühler, Ventildeckelentlüftung. Danach konnte ich mit etwas Hilfe die Vergaser wieder einbauen (es funktioniert tatsächlich deutlich besser, wenn man zuerst Gas- und Chokezug einhängt) und den Luftfilterkasten einsetzen. Am Luftfilterkasten sind insgesamt drei Anschlüsse - einer für die Ventildeckelentlüftung und zwei Ölabläufe, von denen normalerweise nur einer verwendet wird und der andere verschlossen ist. Was immer mit dem Verschlussstück bei einem der Vorbesitzer passiert ist, es ist weg. Grund 1, warum der Tank noch einmal runter muss.
Kommen wir zu Grund 2 : Der Einbau der Benzinhähne war doch nicht so unproblematisch wie gedacht. Kupferringe sind offenbar nicht benzindicht. Leider habe ich das erst festgestellt, als der zur Probe eingefüllte Liter unten einfach wieder rauslief. Die Schweinerei kann man sich vorstellen. Doppelt ärgerlich auch deswegen, weil wir vorher noch neue Benzinschläuche und Filter eingesetzt hatten. Die ganze Konstruktion werde ich jetzt noch einmal auseinandernehmen und überarbeiten. Auch in Hinblick auf eine vernünftige Tankanzeige, auf die ich grundsätzlich wert lege.
Grund 3 ist, dass die Vergaser noch eingestellt werden müssen - und man kommt nicht dran, solange der Tank montiert ist.
Damit scheidet übrigens auch eine der Lösungen aus, die ich für den Winter geplant hatte, um die Vergaser möglichst leer zu kriegen: Das Restbenzin durch die Ablassschrauben an den Schwimmerkammern auslaufen lassen.
Der Lenker war übrigens beim Lackierer, nachdem ich die Lackierung selbst nicht vernüntig hinbekommen habe. Einwandfreie Arbeit und persönlich vorbeigebracht - Servicewüste Deutschland gilt eben nicht überall. Die Gelegenheit habe ich also genutzt, um den Lenker mit sämtlichen Armaturen wieder einzubauen. Diesmal hoffentlich endgültig.
Eine letzte unangenehme Überraschung fand sich bei der mittlerweile toten Batterie: Die Einfülllöcher für die Batteriesäure waren nicht verschlossen. Glücklicherweise ist da nichts ausgelaufen. An dieser Stelle herzlichen Dank an den Vorbesitzer - wer baut schon testweise die Batterie aus, wenn die Elektrik noch funktioniert? Da die Batterie aber wie erwähnt ohnehin hinüber ist, kommt es darauf auch nicht mehr an.
Kommende Woche werde ich damit beginnen, geeignete Dichtungen für die Halteschrauben der Benzinhähne zu besorgen, die Bremsflüssigkeit vorn zu wechseln und die Kühlflüssigkeit zu erneuern. Danach widme ich mich wohl der Vergasergeschichte.