Mein erster Weg heute morgen war die Besorgung eines Bremsschlauchs, zum Ersatz desjenigen, der 27 Jahre Ausgleichsbehälter und hinteren Hauptbremszylinder verbunden hatte. Der Schlauch hatte leider einen deutlichen kleineren Durchmesser als die Anschlüsse obiger Teile, was einiges an Fluchen und Fummelarbeit nach sich zog, aber jetzt passt das ganze. Die ideale Gelegenheit also, um hinten schon mal die Bremsflüssigkeit nachzufüllen (die alte war ja schon längst abgelassen).
Unnötig zu sagen, dass mein anfängliches Unwissen zu einigem Amüsement meiner Kollegen führte, allerdings auch zu meinem eigenen, hinterher.
Das ganze ist kein Hexenwerk, aber man sollte schon in der Lage sein, eine Entlüftungsschraube auch zu öffnen, bevor man entlüften will (das war mir entgangen, HA.HA.) In jedem Fall brauche ich mich um die Hinterradbremse nicht mehr zu kümmern, fertig.
Vorne gestaltete sich das nicht ganz so einfach, weil dort die (Zubehör-)Stahlflexleitungen eben nicht ganz perfekt in Länge und Anordnung passten. Das zu korrigieren, nahm so viel Zeit in Anspruch, dass ich für den Bremsflüssigkeitswechsel vorne keine mehr hatte. Sei's drum, das erledige ich beim nächsten Mal.
Selbstverständlich müssen die vorderen Radlager auch immer noch getauscht werden, genau wie der Reifen, aber die je zwei Befestigungsschrauben der Bremssättel nochmal zu lösen ist kein Akt. In jedem Fall war die Überholung der Bremsen und Bremsleitungen mitsamt Flüssigkeitswechsel neben der Ventileinstellung und Neuabdichtung der Gabel im Zuge des Federnwechsels der Hauptanteil der Arbeit (immerhin ist der jetzt erledigt, bleiben die beiden anderen Dinge).
Nebenbei habe ich mich noch dem vom Vorbesitzer mitgegebenen und als "rostfrei" bezeichneten Tank gewidmet. Wie an anderer Stelle schon erwähnt, war "rostfrei" nicht ganz richtig. Auf den Bildern lässt sich deutlich sehen, dass dieser Tank im Grunde nur noch aus Rost bestand. Aber, und das ist teurer als der ganze Tank: Die Benzinhähne sind offenbar noch zu gebrauchen. Ich habe das alte Benzin abgelassen und die Hähne ausgebaut, zerlegt und ins Ultraschallbad gegeben (ja, das benutze ich sehr gern für alles mögliche, vielleicht sollte ich mal meine Brille reinschmeißen!)
Danach habe ich sie mit Schleif-vlies und -Papier gereinigt, jetzt sind sogar die Schriftzüge der einzelnen Schalterstellungen wieder sichtbar. Neue Dichtsätze sind bestellt. Bei nächster Gelegenheit baue ich das ganze zusammen und setze die Hähne in den neuen Tank ein.