Kommen wir zum zweiten Teil der erwähnten "Daran sollst du nicht sparen!"-Theorie, den Bremsen.
Im Ausgangszustand waren die Bremskolben fest und ließen sich keinen Millimeter bewegen, in den Sätteln waren Reste von Spinnweben, Dreck und Bremsstaub. Die Beläge bröckelig, die hintere Bremsscheibe angerostet und fast verschlissen. Die Leitungen waren porös und verdreckt, die Bremsflüssigkeit eher Wasser. Auf diesem Wege fährt sich's ganz komfortabel direkt zur Hölle.
Folgendes habe ich also getan, nachdem ich mit Hilfe meines Chefs die Kolben entfernen konnte: Als erstes habe ich mir die Bremssättel mitgenommen und zuhause abends auf dem Sofa vom gröbsten Dreck gereinigt und die alten Kolbendichtungen entfernt, da schon reichlich porös. Danach sind die Sättel mitsamt Stiften und Federn zweimal ins Ultraschallbad gewandert - eine Maßnahme, die ich wirklich sehr empfehlen kann. Jede manuelle Reinigung kommt da nicht mit.
Da ich ja an diesen Bauteilen nicht sparen wollte, habe ich Kolben und Dichtringe original bestellt, Stifte und Federn sind glücklicherweise in gutem Zustand und können weiterverwendet werden. An dieser Stelle übrigens ein Kompliment an Yamaha: Dass die benötigten Teile für je einen Sattel gleich fertig als Set mitsamt Montagepaste kommen, ist wirklich hilfreich.
Der Einbau der neuen Kolben gestaltete sich deutlich einfacher als erwartet: Staubkappen und Simmerringe einsetzen, Kolben und Kolbenführungen gut mit der Montagepaste einfetten und die Kolben vorsichtig in die Führungen drücken, das ist alles. Wie neu!
Zusätzlich habe ich die verschlissene hintere Bremsscheibe ersetzt. Im Frühling werden vorne noch die bewährten 320mm-Scheiben mit ABE verbaut.
Zusammen mit den schon montierten Stahlflexleitungen und den neuen Bremsbelägen sollte die Bremsleistung wirklich gut werden.