Ventilspielkontrolle und Kettenwechsel

Jetzt haben wir also endlich den gegenwärtigen Zustand des Ventilspiels: Bis auf je ein Einlass- und Auslassventil sind alle innerhalb der vorgegebenen Maße. Einstellen muss trotzdem sein. Da der über den Händlerzugang erhältliche Wartungsplan dank uralter, schlecht gescanter Schwarzweiß-Bilder alles andere als hilfreich ist, muss ein ganz klassisches Wartungshandbuch her. Es geht eben doch nichts über ein Buch, das man noch wirklich in die Hand nehmen kann.

Da das ein paar Tage dauert, habe ich in der Zwischenzeit mit dem Wechsel des Kettensatzes begonnen:

 

520er Kette, Standard-Kettenrad, gummiertes Standard-Ritzel. Die Arbeit an sich ist nicht gerade kompliziert. Den Deckel über dem Ritzel und die darunterliegende Abdeckung entfernen - das ganze geht nur, wenn man vorher den Schalthebel samt Gestänge demontiert. Ritzelmutter lösen, samt Sicherungsblech abnehmen. Die Hinterachsmutter lösen und entfernen, auf der anderen Seite den Bremssattel lösen und abnehmen, Steckachse herausziehen. In meinem Fall hatte die Kette dermaßen viel Spiel, dass keine weiteren Schritte nötig waren, Ritzel und Kette ließen sich einfach abziehen. Zur Vereinfachung lohnt es sich, vorab noch den Kettensatz zu entfernen.

 

Die Kette habe ich mit der Flex geöffnet (dringend auf Schutzbrille achten, das kann wirklich schlimm schiefgehen!) - habe ich erwähnt, dass das definitiv eins der geilsten Werkzeuge überhaupt ist? Nein? Jetzt hab ich's! Kette nach hinten wegziehen, Hinterrad abnehmen. Vorsichtig die Haltemuttern des Kettenrads lösen (sonst verabschieden sich vielleicht die Bolzen), Sicherungsbleche entfernen, dann könnt Ihr die Nabe auseinandernehmen. Warum das? Weil da drin Ruckdämpfer sind, die je nach Kilometerstand verschlissen sein können - die Lastwechsel werden dadurch heftiger. In meinem Fall machen die Ruckdämpfer allerdings einen sehr guten Eindruck, offenbar sind die vor nicht allzu langer Zeit gewechselt worden. Auch das Radlager ist in Ordnung. Also gleich zwei positive Überraschungen in einem.

 

Ich habe darauf verzichtet, das Hinterrad wieder einzubauen, da der Hinterreifen noch gewechselt werden muss und ich überlege, die Schwinge zwischendurch noch pulverbeschichten zu lassen und das Federbein zu wechseln.

Es macht schlicht keinen Sinn, das ganze jetzt zusammenzubauen, wenn ich es in ein paar Tagen doch wieder zerlege. Den Rest der Zeit habe ich mit Speichen-entrosten verbracht. So macht das Hinterrad gleich wieder einen besseren Eindruck.

 

Was steht als nächstes an? Die Heizgriffe sollten morgen kommen, dazu noch die Verbindungen zwischen Luftfiltern und Vergasern. Wenn die eingebaut sind und das Ventilspiel wieder passt, kann hoffentlich ein Probelauf des Motors folgen. Es bleibt also spannend!