Ich hab's angekündigt und hier ist es, das Geheimnis des Brotdoseninhalts: Es handelt sich tatsächlich um die originale CDI (also das Steuergerät), die einer der Vorbesitzer meiner Maschine einfach aus ihrem Originalgehäuse gebrochen hat (Reste sind noch da). Obwohl das ganze reichlich unfachmännisch bearbeitet worden zu sein scheint (kleberartige Substanz auf der Platine, mies gebastelte Kabel), funktioniert die Elektrik aktuell. Oder zumindest Blinkanlage, Stand- und Abblendlicht, Rücklicht und Bremslicht. Das halte ich für ein gutes Zeichen.
Weniger gut ist, dass die CDI weder über das Zubehör noch über den originalen Ersatzteilkatalog bestellbar ist; bei Yamaha ist das Teil gar nicht mehr erhältlich.
Glücklicherweise gibt es da ja auch noch andere Möglichkeiten, die übrigens auch nur gut 20% des Originalpreises kosten sollen.
Man könnte es jetzt auch gut sein lassen, nach dem Motto "wenn's bisher gehalten hat, hält's auch länger". Ich bin aber kein Freund von unnötigen Risiken in Motorradfragen, daher werde ich mich nach einem Ersatzteil umsehen.
Produktiverweise hatte ich tatsächlich genug Zeit, den "neuen" Lenker und den Bremssattelprotektor hinten abzuschleifen, zu entrosten und neu zu lackieren.
Nicht, dass ich eine Ahnung von solchen Arbeiten hätte (zumindest von letzterem). Aber ein Freund und Nachbar von mir hat eine (natürlich rein legale!) Sprayer-Vergangenheit, die in der abendlichen Lackier-Nacht-und-Nebel-Aktion im Halbdunkel vor der Garage ausgesprochen hilfreich war.
Als kleinen Tipp am Rande unsere Vorgehensweise:
- Teile am besten in Schraubstock einspannen
- Feines Schleifvlies verwenden, dauert zwar länger, ist aber präziser
- Roststellen gründlich abschleifen, Ihr habt nichts davon, wenn irgendwann wieder der Lack blüht
- Lack komplett leicht anrauen, um den neuen Lack besser halten zu können.
- Das Entfetten geht wunderbar mit Geschirrreiniger und einem Gartenschlauch. Auch im Dunkeln.
Falls man, wie ich, seine Bremseinreinigervorräte Eichhörnchenlike versteckt und vergessen hat.
- Lack aus der Sprühdose tut's für kleinere Teile wie die hier bearbeiteten.
- Untergrund gründlich mit Folie/Zeitungspapier etc schützen
- Mit der Sprühdose nie anhalten, sonst gibt's Nasen und Läufer.
- Ruhig mehrere Schichten verarbeiten, am Ende Klarlack drüber zum Versiegeln.
- keinen Billiglack nehmen, sonst kauft Ihr zweimal.
Von weiteren Lackier- und Demontagearbeiten mehr demnächst!